Seit Dezember 2021 unterstützt Tom Walther das HÖRMANN Intralogistics Team als Business Development Manager und betreut die aktuellen Themen der Intralogistikbranche, sein Schwerpunkt liegt bei der Entwicklung des Micro Fulfillment Angebots.
HÖRMANN Intralogistics (HI): Hallo Herr Walther, wie erleben Sie die Entwicklung der Intralogistik in den letzten Jahren?
Tom Walther (TW): Die Intralogistik hat in den letzten Jahren sehr viel an Bedeutung gewonnen. Viele Logistikdienstleistungen erleben aktuell starkes Wachstum. Durch diesen Anstieg und dem damit einhergehenden Bedarf an Mitarbeitern ist der Arbeitsmarkt aktuell sehr gedeckt, d.h. Firmen finden nur noch sehr schwer neue Mitarbeiter. Dadurch sind sie gezwungen zum einen bestehende Mitarbeiter zu halten und zum anderen für Erweiterungen die Mitarbeiter optimiert einzusetzen und „Einfache / Standardisierte“ Arbeitsabläufe zu hinterfragen und gegebenenfalls zu automatisieren.
HI: Wo sehen Sie die aktuellen Themen und Trends am Markt?
TW: Ich persönlich sehe das die Themen wie schnelle Lieferung von Waren (Same-Day / morgen), hohe Verfügbarkeit von Waren und innovative Benutzerführung im Onlinehandel (Thema IT und User Experience) stark an Stellenwert gewonnen haben!
HI: Wie sind die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Markt und auf unser Geschäft?
TW: Durch Covid-19 und die damit einhergegangenen Kontaktbeschränkungen und Lockdowns, kaufen die Leute mehr online als stationär. Der Onlinehandel erhält aktuell ein extremes Wachstum. Vor allem getrieben durch die Big Player wie z.B. Amazon wurden die Kundenerwartungen zur Lieferzeit immer weiter nach oben gesetzt (Same-Day Lieferung / Next Day Lieferung).
Viele Menschen arbeiten aus dem Homeoffice heraus und fahren nicht mehr in die Städte. Dadurch leidet u.a. das herkömmliche stationäre Geschäft in den Städten. Lieferungen nach Hause haben u.a. aufgrund der Kontaktbeschränkungen extrem zugenommen, was sich am enormen Wachstum der Lieferdienste wie z.B. Lieferando, Gorilla, Knuspr der der Flaschenpost zeigt.
Wenn mit dem Ende der Beschränkungen mehr Leute wieder zurück in die Büros fahren müssen und dies bei gleichbleibendem oder sogar erhöhtem Geschäft der Lieferdienste, wird es wieder zu einem Verkehrschaos in den Großstädten kommen. Dadurch wird die Zustellung der Bestellungen weiter erschwert und belastet somit auch den Business-Case der Lieferunternehmen.
HI: Welche Lösungen und Innovationen treiben Sie voran? Was wird den Kunden besonders ans Herz gelegt?
TW: Innovation durch Automatisierung die an Kundenbedürfnisse angepasst wird, ist ein wichtiger Teil unseres Angebots. Wir sind kein Hersteller, sondern Partner und Experte für die Bedürfnisse unserer Kunden. Wir bieten innovative Automatisierungslösungen vom kleinen Lager bis hin zur hochkomplexen Hochregalanlage.
Unsere Kernkompetenz liegt neben der Auswahl der richtigen Technologie und optimalem Materialfluss auch in unserer Hauseigenen innovativen Software „HiLIS“, welche Kundenindividuell angepasst werden kann.
HÖRMANN Logistik hat bedeutende Referenzen in verschiedensten Bereichen / Branchen und sehr wichtige Partnerschaften mit Marktführern in Ihrem Gebiet, dazu gehören u.a.: AutoStore®, Strongpoint, Robominds, Safelog, Actindo. Damit haben wir starke Partner an der Hand, mit denen ich das Beste Micro-Fulfillment Konzept erstellen möchte, um damit eine deutliche Optimierung bei unseren Kunden zu erreichen.
HI: Was sagen Sie zum Thema Nachhaltigkeit?
TW: Nachhaltigkeit hat bei der gesamten HÖRMANN Gruppe einen sehr hohen Stellenwert. Der erste Nachhaltigkeitsbericht wird für 2021 dieses Jahr gemeinsam mit dem Geschäftsbericht 2021 veröffentlicht. Unsere Systeme werden ebenfalls effizient und energieeffizient geplant, z.B. AutoStore®. Zehn Roboter verbrauchen hier so viel Strom wie ein herkömmlicher Staubsauger.
HI: Welche Sind Ihrer Meinung nach die USPS der HI?
TW: HÖRMANN ist seit 35 Jahren ein Partner unserer Kunden und kompetent im Bereich Automatisierung der Intralogistik tätig. Wir haben Kunden aus verschiedensten Branchen, und damit ein sehr breites Know-how und Verständnis der Bedürfnisse unserer Kunden. Am wichtigsten für mich sind unsere einzigartige Kombination aus Partnerschaften und der innovative Drang in allen Bereichen, nah an Neuerungen zu sein, jedoch bewährte Erfahrung aus funktionierenden Systemen nicht außen vor zu lassen.
HI: Was sind Ihre Pläne für 2022?
TW: Der Ausbau unserer Marktposition im Europäischen MFC-Markt – generell sind wir aber offen für Projekte überall. Auch die Weiterentwicklung unserer Lösungen mit den Partnern, aber auch mit den Kunden ist ein wichtiges Ziel! Zudem steht die Markteinführung der Moving Racks in 2022 an.